Ramelow: Rechtsextremisten nutzen spirituelle Sehnsüchte

Er ist der einzige Ministerpräsident der Linkspartei und er ist evangelischer Christ. Bodo Ramelow sieht Lücken, die das Ende der Volkskirchen hinterlässt.

 Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke)
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke)Imago / Bernd Elmenthaler

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat vor rechtsextremen Strategien mit religiösen Elementen gewarnt. Runen und Sonnenzeichen etwa muteten religiös an, sagte Ramelow der Zeit-Beilage „Christ und Welt“. Rechtsextreme nutzten damit Lücken, die der Bedeutungsverlust der großen Kirchen reiße: „Die Orientierung einer Volkskirche ist da nicht vorhanden.“

Ramelow: Missbrauch ist gesamtgesellschaftliches Problem

Ramelow trat nach eigenen Angaben in den 1990er Jahren wieder in die Kirche ein, nachdem seine beiden Söhne eine Krebserkrankung überlebt hatten. „Religion ist eine Größe in meinem Leben. Mein Glaube gibt mir Kraft“, sagte er.

Eine Entfremdung zwischen Kirche und Politik gebe es in Ost- und Westdeutschland, so Ramelow. Das liege auch daran, dass man das Thema Missbrauch bei der katholischen Kirche ablade. Dabei sei Missbrauch ein gesamtgesellschaftliches Problem.