Ramadan

Am Dienstag (9. April) endet der islamische Fastenmonat Ramadan, einen Tag später beginnt das „Fest des Fastenbrechens“ (arab. Eid al-Fitr). Damit liegen 30 entbehrungsreiche Tage hinter Musliminnen und Muslimen auf der ganzen Welt. Das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, ist eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Glaubensbekenntnis, den fünf täglichen Gebeten, dem Almosengeben und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und Sonnenuntergang ist Muslimen während des Fastenmonats das Essen, Trinken, Rauchen und Sex untersagt. Mit dem Iftar, dem gemeinsamen Abendessen, wird das Fasten täglich beendet. Häufig treffen sich die Gläubigen an den Abenden auch zum gemeinsamen Gebet in der Moschee oder rezitieren zu Hause Suren des Koran. Ausgeschlossen von der Fastenpflicht sind Reisende, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Kranke und Alte.

Das Fasten soll verdeutlichen, dass die Hingabe an Gott einen höheren Wert hat als die menschlichen Bedürfnisse. Der Ramadan ist auch der Monat der Nächstenliebe, der Versöhnung und der guten Taten. Er erinnert an die Offenbarung des Korans durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Daran wird in der sogenannten „Nacht der Bestimmung“ gedacht, meist am 27. Ramadan.

Der Anfang des Fastenmonats hängt von astronomischen Berechnung beziehungsweise der Sichtung der Neumondsichel ab. Die großen islamischen Verbände in Deutschland haben sich auf einen gemeinsamen Zeitpunkt verständigt. Der Ramadan endet mit dem Beginn des islamischen Folgemonats Schawwal und dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, wegen der vielen Süßspeisen auch Zuckerfest genannt.

Da der Ramadan dem kürzeren islamischen Mondjahr folgt, wandert er jedes Jahr um zehn bis elf Tage durch das Sonnenjahr und die Jahreszeiten zurück, kann also im Winter wie im Hochsommer liegen. Dies stellt für Muslime in den nördlichen Ländern mit ihren langen sommerlichen Tageszeiten eine besondere Herausforderung dar.