Ralf Meister bleibt leitender Bischof der Lutheraner
Zuletzt hatte es Kritik an Ralf Meister gegeben. Dessen ungeachtet bleibt der 59-Jährige Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
Der Hannoversche Landesbischof Ralf Meister ist als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bestätigt worden. Die in Würzburg tagende Generalsynode wählte den 59-jährigen Theologen am Freitagabend mit 28 bei sechs Gegenstimmen und fünf Enthaltungen im ersten Wahlgang. Bei seiner letzten Wahl 2021 hatte Meister noch 39 von 45 abgegeben Stimmen erhalten. Seine Amtszeit beträgt drei Jahre; er war der einzige Kandidat.
Meister ist seit 2010 Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der größten Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und seit 2018 Leitender Bischof der VELKD, dem Zusammenschluss von sieben lutherischen Landeskirchen in der EKD. In der hannoverschen Landeskirche war Meister wegen seines Umgangs mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Sommer massiv kritisiert worden. Missbrauchsbetroffene hatten seinen Rücktritt gefordert.
In seinem Bericht vor der Generalsynode kam das Thema sexueller Missbrauch indes nur am Rande vor: Meister hob hervor, dass nach der Veröffentlichung der EKD-weiten ForuM-Studie im Januar nun feststehe, dass die Aufarbeitung des Missbrauchs “das zentrale Thema ist und bleibt, welches wie ein Querschnitt durch zahlreiche Bereiche unserer Arbeit geht.” Meister hob in seinem Bericht ferner die Rolle der Kirchen in Deutschland und Europa hervor. Sie gehörten zu den starken zivilgesellschaftlichen Akteuren und seien nach wie vor wichtige Institutionen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. “Ihre geistliche Haltung für die Bewahrung der Würde menschlichen Lebens, ihre Verantwortung für die Mitwelt und die Suche nach Frieden bleiben kraftvolle Zeichen, die diese Welt braucht.”