Rabbinerin Elisa Klapheck erhält Marie-Juchacz-Frauenpreis

Die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck ist am Freitag in Mainz mit dem Marie-Juchacz-Frauenpreis der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin geehrt worden. Sie erhalte den Preis „für ihren unermüdlichen Einsatz für die Emanzipation der Frauen im Judentum, für ihren engagierten Beitrag zum jüdischen Leben in Deutschland und für ihr beeindruckendes Engagement für den Dialog zwischen Religion und Politik“, lobte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in der Feierstunde. Der Preis ist nach der Sozialdemokratin, Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz (1879-1956) benannt und wird in Form einer bronzenen Frauenskulptur der rheinhessischen Künstlerin Jutta Lutz seit 2019 jährlich am Internationalen Frauentag verliehen.

Viele Jüdinnen und Juden fürchteten in Deutschland um ihre Sicherheit und fühlten sich durch fehlende Empathie nach dem 7. Oktober im Stich gelassen, sagte Dreyer. „Die Sicherheit der Juden und Jüdinnen in Rheinland-Pfalz ist für mich persönlich und für die Landesregierung eine Verpflichtung ersten Ranges. Im Kampf gegen Antisemitismus brauchen wir aber auch die Bürger und Bürgerinnen, die hörbar ihre Solidarität zeigen. Wer die Demokratie bewahren will, muss gegen jede Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit aufstehen“, forderte die Ministerpräsidentin.

Elisa Klapheck wurde 1962 in Düsseldorf geboren und wuchs in Deutschland und den Niederlanden auf. Sie studierte Politikwissenschaften und arbeitete als Journalistin für die Tageszeitungen „Der Tagesspiegel“ und „die tageszeitung“ und für „deutsche welle tv“. Nach einem Rabbinatsstudium wurde sie 2005 als erste Rabbinerin der Niederlande bei der Gemeinde „Beit Ha’Chidush“ in Amsterdam angestellt. Seit 2009 ist sie Rabbinerin der liberalen Gemeinde „Egalitärer Minjan“ innerhalb der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Seit 2016 ist sie außerdem Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn. Klapheck ist Autorin mehrerer Bücher.