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Pscheidl-Krippe zeichnet Leben in Bayerwaldstädtchen nach

Die Pscheidl-Krippe ist eine Rarität des Bayerwaldes. In ihr spielen Stofffiguren die Hauptrolle, die lebenden Personen nachbildet sind. Maria Pscheidl-Krystek hat die Sehenswürdigkeit vor 57 Jahren geschaffen. Das „waldlerische Krippenwunder“, wie es auch genannt wird, ist nur alle zwei Jahre im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum in Regen zu sehen. Heuer ist es wieder so weit. Die Ausstellung „Bethlehem mit Präsident & Bauernknecht“ wird vom 28. November bis Anfang Februar präsentiert, teilte das Museum am Montag mit.

Den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (CSU) findet man abgebildet neben einem Bauernknecht, Papst Johannes Paul II. nimmt neben dem Arber-Pfarrer Platz. Der Regener Altbürgermeister lauscht neben dem Trachtlerkind der Musik von Paul Friedl und den Gedichten von Siegfried von Vegesack: Mehr als 260 Stofffiguren zählt die Pscheidl-Krippe, dazu kommen mehrere Dutzend Schafe, Hühner, Gänse, Katzen und anderes Getier im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum.

Maria Pscheidl-Krystek (1923-2002), eine Stoffbildhauerin, hat ab den 1950er-Jahren ihrem persönlichen Umfeld ein textiles Denkmal gesetzt. In unzähligen Stunden hat sie Persönlichkeiten und Nachbarn, Urlauber und Einheimische, Politiker und Geistliche, Ärzte und Schullehrer, Künstler und Musikanten naturgetreu nachgebildet. Rund 20 Zentimeter sind die filigranen Figuren aus Watte, Stoff und Zwirn groß. Sie seien in ihrer Zusammenstellung ein „geniales und originelles Abbild des Lebens in und um das Bayerwaldstädtchen Regen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“, heißt es laut Mitteilung. (3705/24.11.2025)