Proteste nach Tod eines mexikanischen LGBTQ-Aktivisten
Nach dem Tod eines bekannten LGBTQ-Aktivisten haben in zahlreichen mexikanischen Städten Tausende Menschen für die Aufklärung des mutmaßlichen Verbrechens sowie gegen Gewalt und Diskriminierung demonstriert. Jesús Ociel Baena sowie dessen Partner waren am Montag (Ortszeit) in ihrer Wohnung in der zentralmexikanischen Stadt Aguascalientes tot aufgefunden worden. Ihre Körper wiesen Messerstiche auf. Die Sicherheitsbehörden gehen jedoch davon aus, dass bei dem Tod keine dritte Person im Spiel war und die beiden sich gegenseitig umgebracht haben.
Ociel Baena war Richter bei der Wahlbehörde des Bundesstaates Aguascalientes und die erste nicht binäre Person in Mexiko und Lateinamerika, die ein Richteramt übernommen hatte. Der 38-Jährige hatte im Juli Schutzmaßnahmen beantragt, die auch genehmigt wurden. Zuvor war ein LGBTQ-Aktivist in Aguascalientes erschossen worden.
Die Demonstranten, die nach dem Tod von Baena und dessen Partners auf die Straße gingen, bezeichneten die These der Strafverfolgungsbehörden von einer Beziehungstat als Lüge und forderten, dass wegen eines Hassverbrechens ermittelt werde. Auch Amnesty International Mexiko forderte, dass bei den Ermittlungen die sexuellen Orientierung Baenas berücksichtigt werden müsse.
Nach Angaben der Organisation „Letra S“ wurden in den vergangenen fünf Jahren in Mexiko mehr als 450 Lesben, Schwule, Transgender und andere LGBTQ-Personen wegen ihrer sexuellen Orientierung ermordet. Die meisten der Opfer seien Transfrauen gewesen.