Proteste gegen geplante Atommüll-Transporte
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben am Sonntag an verschiedenen Orten Menschen gegen die bevorstehenden Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus protestiert. An einer Kundgebung in Ahaus nahmen nach Veranstalterangaben rund 200 Menschen teil, zu Mahnwachen in Jülich, Köln, Düsseldorf und Duisburg versammelten sich weitere rund 50 Menschen. Zu den Aktionen gehörte auch eine „Solidaritäts-Protestaktion“ an der A31 in Lingen im Emsland.
Zu den Protesten hatten Anti-Atom-Initiativen und Umweltschutz-Gruppen aufgerufen. Zu ihnen zählten die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hatten zu den Protesten aufgerufen.
Hintergrund der Aktionen ist, dass im kommenden Jahr mehr als 150 Straßen-Transporte mit Atommüll vom Forschungszentrum Jülich aus einem stillgelegten Versuchsreaktor zum Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus nahe der Grenze zu Niedersachsen stattfinden sollen. Auf der Straße sollen rund 300.000 abgebrannte Brennelemente transportiert werden, wie die Organisationen erklärten.