Mit einer Mahnwache und der Übergabe einer Stellungnahme an Vertreter der Kommune haben Flüchtlingsinitiativen gegen das am BER-Flughafen geplante „Ein- und Ausreisezentrum“ für Asylsuchende protestiert. Das Bauvorhaben müsse gestoppt werden, hieß es im Aufruf zu der Aktion am Mittwoch in Schönefeld am südlichen Berliner Stadtrand. Ein Gefängnis, das Schutzsuchende ihrer Freiheit beraube und sie kriminalisiere, stehe sinnbildlich „für eine rassistische Politik, die Menschenrechte für verhandelbar“ halte.
Wer dem kommunalen Bebauungsplan für das Zentrum zustimme, sei „mitverantwortlich für die Entrechtung von Schutzbedürftigen“, erklärte die Initiative weiter. Öffentliche Mittel sollten „nicht für Inhaftierung und Abschottung, sondern für Teilhabe, faire Asylverfahren und menschenwürdige Aufnahmen genutzt werden“. Lisa Clara Burger von der Initiative sagte, bei der Aktion mit einem Trauerorchester und symbolischen Särgen seien auch Informationsmappen an Gemeindevertreterinnen und -vertreter übergeben worden.
Das Behördenzentrum wird schon seit einigen Jahren geplant und soll nach derzeitigem Stand 2028 fertiggestellt werden. Dort sollen unter anderem sogenannte Flughafenasylverfahren durchgeführt und Abschiebungen umgesetzt werden. Die Stellungnahme dagegen wurde nach Angaben der Initiative von mehr als 100 Organisationen unterzeichnet, darunter von den Flüchtlingsräten von Berlin und Brandenburg und Pro Asyl.