Projekt: DDR-Geflüchtete stellen ihre Hamburger Erinnerungsorte vor

In Hamburg macht ein Projekt bislang unsichtbare Orte sichtbar: Ehemalige DDR-Bürgerinnen und -Bürger, die in die Stadt geflüchtet oder ausgereist waren, schildern ihre persönlichen Erlebnisse – in fünf Audiotouren und einer Ausstellung sind diese seit Montag erlebbar. Das Projekt „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ findet sich auf der Website orte-der-unsichtbarkeit.de, die Ausstellung ist am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) von 11 bis 18 Uhr sowie ab Mittwoch bis Ende März 2024 zu den regulären Öffnungszeiten im Universitätsmuseum der Universität Hamburg zu sehen, wie die Organisatoren vor der Ausstellungseröffnung mitteilten.

Die Geschichten von aus der DDR Geflüchteten seien in Hamburg bisher kaum sichtbar gewesen. Es habe das Wissen um Orte, die etwa an das Ankommen in der Stadt erinnern, gefehlt. „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ als Kooperationsprojekt des Arbeitsfeldes Public History der Uni Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg ändere dies. Das Projekt, das sich laut Organisatoren an Jugendliche und junge Erwachsene, Studierende der Public History sowie alle Hamburgerinnen, Hamburger und Interessierte richtet, lässt 18 Zeitzeugen zu Wort kommen.

Die Ausstellung im Unimuseum gibt Einblick in die Touren und stellt das Projekt vor. Die Audiotouren lassen sich auch über die App „guidemate“ erreichen.„Die multimedialen Touren laden dazu ein, bisher eher unbekannte Orte der DDR-Migrationsgeschichte in Hamburg kennenzulernen“, sagte Professor Torsten Logge, Leiter des Forschungsprojekts. Sie machten es aber auch möglich, vermeintlich bekannte Orte durch die Zeitzeugen-Schilderungen „noch einmal ganz neu zu entdecken“.