Vor wenigen Wochen sind Prinz Ludwig von Bayern und seine Frau erstmals Eltern geworden. Wie er seine Vaterrolle sieht, was das für den diesjährigen “Löwenmarsch” bedeutet und wie sein Hilfsprojekt in Kenia läuft.
Ludwig Prinz von Bayern (42), junger Vater, macht nach eigenen Worten viele Nachtdienste. “Es ist wichtig, dass Väter heutzutage ihren Teil beitragen”, sagte der Wittelsbacher der Münchner “Abendzeitung” (Dienstag). Derzeit sei er aber gar nicht mal so müde. “Nach 100 Kilometern beim Löwenmarsch war ich müder als nach 20 Tagen Vaterschaft.” – Ludwig Prinz von Bayern und seine Frau Sophie-Alexandra wurden am 6. August erstmals Eltern. Der Name des Sohnes lautet Rupprecht Theodor Maria, benannt nach dem letzten bayerischen Kronprinzen.
Der “Löwenmarsch” ist ein von Prinz Ludwig initiierter Wohltätigkeitsmarsch, bei dem die Teilnehmenden 100 Kilometer für einen guten Zweck laufen. Die Strecke beginnt in der Ritterarena von Schloss Kaltenberg und endet im Löwen-Hof von Schloss Hohenschwangau. Wer mitmacht, soll Freunde, Verwandte und Kollegen ermutigen, ein Minimum von zwei Euro pro gelaufenem Kilometer zu spenden. Das Geld kommt dem IT-Schulprojekt “Learning Lions” in Kenia zugute.
Der Zeitung sagte der Wittelsbacher, dass er die letzten fünf Male die komplette Strecke durchmarschiert sei. Dieses Jahr mache er aber nur den Anfang und das Ende: “Als frischer Vater mit Neugeborenem darf ich nicht riskieren, ein paar Tage auszufallen, wenn man sich zum Beispiel verletzt.” Er habe deshalb als Ausgleich einen Preis gestiftet: den Sammel-Löwen aus Nymphenburger Porzellan. Dieser werde an den Gewinner übergeben. “Das ist bei uns nicht, wer am schnellesten oder am weitesten läuft, sondern wer am meisten Spenden sammelt.” Beteiligen können sich an dem vom 31. August bis 1. September veranstalteten Marsch 750 Personen.
Über sein Hilfsprojekt sagte Prinz Ludwig, dort werde jungen Menschen beigebracht, wie sie mithilfe ihres Smartphones ihr Leben positiv verändern könnten. Dazu gehöre es etwa, die Finanzen zu regeln und Bewerbungen zu schreiben. “Wir zeigen ihnen, das man so viel mehr mit dem Handy machen kann, als auf Instagram herumzusurfen. Sie verwandeln das Smartphone also von einem Zeitverschwender in einen positiven Gegenstand, der die Karriere ankurbelt.”
In den nächsten zehn Jahren hoffe er, erklärte der Wittelsbacher, dass die dort entstandenen Ideen auch in anderen Gegenden aufgegriffen würden. So könnten Ausbildungsstätten kombiniert mit Co-Working-Spaces in entlegenen Regionen Afrikas entstehen. Die Menschen dort seien oft sehr heimatverwurzelt. Sie hätten ein Recht darauf, Teil der entwickelten Welt zu sein, ohne ihre Heimat dafür verlassen zu müssen: “Ein bisschen wie Laptop und Lederhose auf Afrikanisch.”