Pretziener Wehr als Weltkulturerbe vorgeschlagen

Das Pretziener Wehr bei Schönebeck in Sachsen-Anhalt soll Weltkulturerbe der Unesco werden. Das Bauwerk, das unter anderem die Stadt Magdeburg vor Hochwasser schützen soll, steht auf der Vorschlagsliste der Kultusministerkonferenz (KMK) für die Unesco-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt (Tentativliste), wie die KMK in Berlin und die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn am Montag mitteilten.

„Das Pretziener Wehr erinnert uns an die Wirksamkeit nachhaltigen Bauens“, sagte Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) in Magdeburg. Es stifte Identität, vermittle historischen Innovationsgeist und schütze die Bevölkerung bis zum heutigen Tag zuverlässig in Krisenlagen, sagte Robra. Das gelte auch und gerade in Zeiten des Klimawandels.

Das südlich von Magdeburg gelegene Bauwerk entstand zwischen 1871 und 1875. Es leistet nach Angaben der Staatskanzlei bis zum heutigen Tag einen wichtigen Beitrag zur Regulierung des Wasserstandes der Elbe. Bei Niedrigwasser staut es den Fluss, um den Pegel zu erhöhen. Bei Hochwasser kann es geöffnet werden, um einen Teil des Stroms um Magdeburg herumzuleiten.

Insgesamt umfasst die Vorschlagsliste der KMK sieben Kulturerbestätten, darunter die Waldsiedlung Zehlendorf in Berlin. Zudem wurde das „Grüne Band“ mit Flächen in den Ländern Thüringen, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt neu auf die Vorschlagsliste für das Weltnaturerbe aufgenommen. Bereits aufgenommen auf die Bewerberliste für das Weltkulturerbe wurden die Franckeschen Stiftungen in Halle.