Präsidentschaftskandidaten im Kongo kritisieren Verlauf der Wahl

Nach einem teils chaotischen Wahltag in der Demokratischen Republik Kongo kritisieren mehreren Präsidentschaftskandidaten den Verlauf Abstimmung. Wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Donnerstag berichtete, forderten fünf der Anwärter für das Amt an der Staatsspitze eine Neuorganisation der Wahl. Zu den Kritikern zählt demnach auch der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege.

In dem flächenmäßig zweitgrößten Land Afrikas waren am Mittwoch mehr als 40 Millionen Menschen zu Präsidenten- und Parlamentswahlen aufgerufen. Laut Berichten lokaler Medien öffneten mancherorts Wahlbüros zu spät, weil Unterlagen fehlten. In der Provinz Kasai kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen. Auch in der Stadt Bunia wurden Wahllokale verwüstet. Im Osten des afrikanischen Landes konnten Menschen wegen der schlechten Sicherheitslage teils nicht ihre Stimme abgeben.

Laut dem französischen Sender RFI waren manche Wahllokale wegen der Verzögerungen bis in die Nacht auf Donnerstag geöffnet, während an anderen Orten bereits die Stimmen ausgezählt wurden. Demnach sollen bereits am Freitag vorläufige Ergebnisse veröffentlicht werden.

Der Kongo mit rund 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Vor allem in den östlichen Provinzen Ituri und Nord-Kivu kämpfen bewaffnete Gruppen und Milizen seit Jahren um die Macht und die Kontrolle über Rohstoffe. Neben einem Staatsoberhaupt wurden auch die 500 Mitglieder der Nationalversammlung, die Vertreter für 26 Provinzparlamente sowie die Gemeinderäte gewählt.