Der Blick geht in die Ukraine oder nach Gaza. Doch auch in anderen Teilen der Welt brennen Kriege und Konflikte, so die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes. Warum es außerdem schwierig ist, genug Helfer zu gewinnen.
Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat davor gewarnt, nicht so bekannte Krisenherde in der Welt zu vergessen. “Es brennt an so vielen Ecken und Enden. Auch in Lateinamerika gibt es Regionen, die einfach vergessen werden, weil sich die Aufmerksamkeit auf einige wenige Krisenherde konzentriert”, kritisierte Hasselfeldt in der “Augsburger Allgemeinen” von Dienstag.
Seit dem Jahrtausendwechsel sei die Zahl der bewaffneten Konflikte von 20 auf 130 gestiegen. Hinzu kämen Erdbeben, Umwelt- und Extremwetterkatastrophen. Weltweit sind Hasselfeldt zufolge etwa 300 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – zugleich sinken jedoch in Deutschland, den USA und anderen Staaten die Budgets dafür.
Es werde zudem schwieriger, Freiwillige für Hilfseinsätze zu gewinnen, betonte Hasselfeldt. Das hänge damit zusammen, dass auch die Anforderungen an das Einsatzpersonal in Krisengebieten stiegen. “Aber ich bin immer wieder erstaunt, mit welchem Engagement und welcher Hilfsbereitschaft Menschen nach wie vor in Konflikt- und Krisengebiete gehen. Das gilt übrigens nicht nur für das Deutsche Rote Kreuz, sondern auch für andere Hilfsorganisationen und unsere Schwestergesellschaften in aller Welt.”
Auch in Deutschland sei das DRK gut aufgestellt: “Wir haben mehr als 450.000 ehrenamtlich Engagierte, wir haben ein sehr starkes Jugendrotkreuz und von der Wasserwacht bis zur Bergwacht in allen Gemeinschaften steigende Zahlen”, sagte Hasselfeldt.