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Prado-Museum zeigt Werke von Anton Raphael Mengs

Er galt zu Lebzeiten als einer der größten Maler Europas, geriet dann aber in Vergessenheit. Jetzt ehrt der Prado Anton Raphael Mengs mit einer opulenten Schau.

Das weltberühmte Madrider Prado-Museum würdigt den deutschen Maler Anton Raphael Mengs (1728-1779) mit einer der größten Sonderausstellungen der vergangenen Jahre. Der aus dem ehemaligen Böhmen stammende Mengs, der in Dresden aufwuchs, war einer der bedeutendsten Maler des europäischen Klassizismus im 18. Jahrhundert.

Sein Zeitgenosse Johann Joachim Winckelmann, Begründer der wissenschaftlichen Kunstgeschichte, bezeichnete ihn einst als den “deutschen Raffael”. Mengs arbeitete vor allem in Rom und in Spanien, wo er als Hofmaler von König Karl III. mehr als 40 königliche Porträts und religiöse Gemälde wie “Maria mit dem Kind”, die “Heilige Familie” und “Die Geburt Christi” schuf. Er porträtierte auch zahlreiche Kardinäle jener Zeit sowie Papst Clemens XIII. Dieses Werk gilt als eines der wichtigsten Papstporträts des 18. Jahrhunderts. Der Prado widmet seinen religiösen Werken eine eigene Sektion.

Obwohl Mengs zu Lebzeiten als einer der größten Maler Europas galt, geriet er nach seinem Tod schnell in Vergessenheit. Das lag einerseits daran, dass die streng klassische Ästhetik den nachfolgenden Generationen von Künstlern und Kunstkritikern zu rational, kühl und akademisch erschien. Andererseits wurde der spätere Klassizismus als ausdrucksstärker und moderner empfunden.

Vom 25. November bis 1. März würdigt der Prado Mengs mit 159 Werken als bedeutende Brückenfigur zwischen Rokoko und Klassizismus. Es ist eine der größten monografischen Ausstellungen, die es jemals über ihn gegeben hat. Zahlreiche Leihgaben stammen aus deutschen Museen.