Polizeigewalt bei Protesten in Kenia

Bei Protesten gegen ein umstrittenes Steuergesetz ist in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein Demonstrant getötet worden. Zudem gab es mehrere Verletzte. Wie die Nachrichtenplattform “Citizen” am Freitag meldete, erlag ein 24-Jähriger am Donnerstag seinen Verletzungen, nachdem ihm ein Polizist ins Bein geschossen hatte. Kurz vor dem Vorfall hatte das kenianische Parlament am frühen Donnerstagabend mit einer Mehrheit von knapp zwei Dritteln für das umstrittene Gesetz gestimmt.

Seit Dienstag hatten vor allem junge Menschen im ganzen Land gegen das Gesetz protestiert. Es sieht neue Steuern vor, um die Staatskassen aufzubessern, die durch hohe Kredit unter Druck stehen. Auch in kleineren Städten gingen Hunderte auf die Straße. Etliche Demonstrierende wurden im Lauf der Woche festgenommen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Angesichts des Widerstandes hatte die Regierung bereits am Dienstag Abschwächungen ihres Vorhabens bekannt gegeben.
Unter anderem soll die ursprünglich geplante Mehrwertsteuer auf Brot in Höhe von 16 Prozent doch nicht eingeführt werden. Die Protestierenden fordern jedoch, dass das Gesetzvorhaben komplett gekippt wird.