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Polizei: Ursache des schweren Zugunglücks im Südwesten wohl Erdrutsch

Warum entgleiste ein Zug in Baden-Württemberg? Die Polizei veröffentlicht jetzt weitere Details zur möglichen Ursache des Unglücks. Unter den drei Toten ist auch der Lokführer. Verletzte werden in Kliniken behandelt.

Die Ursache für das schwere Zugunglück mit drei Toten in Baden-Württemberg ist möglicherweise ein Erdrutsch. Wegen des Starkregens an der Unfallstelle bei Riedlingen südwestlich von Ulm lief mutmaßlich ein Abwasserschacht über, wie die Polizei Ulm am Montag mitteilte. “Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte.” Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es derzeit nicht, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Bei dem Unglück starben nach Polizeiangaben drei Menschen, darunter der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Zuggesellschaft. Die dritte getötete Person sei mit dem Zug gereist. Darüber hinaus wurden mindestens 41 Menschen verletzt, darunter sind auch Schwerverletzte, wie es hieß. Die Rettungskräfte brachten die Verletzten in umliegende Kliniken. Der Unfallort bleibt großräumig abgesperrt, der Bahnverkehr ist eingestellt.

Der Regionalexpress war am Sonntagabend auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm entgleist. Die Bundespolizei in Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm wurden gegen 18.10 Uhr informiert, dass es zwischen Riedlingen und Munderkingen zu einer Zugentgleisung gekommen sei und mehrere Waggons eines Regionalexpresses auf dem Weg nach Ulm betroffen seien.

Am Abend war bereits der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) an den Unglücksort gereist. Er äußerte sein tiefes Mitgefühl für die Angehörigen und Freunde der Opfer und wünschte den Verletzten eine vollständige Genesung. Strobl dankte auch den Einsatzkräften. Medienberichten zufolge wurden für Montag weitere Vertreter aus der Politik am Unglücksort erwartet, unter anderen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

Schnieder hatte sich am Sonntagabend in einer Erklärung erschüttert gezeigt und gesagt: “Unsere Experten sind unterwegs, um gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden die Unfallursache zu untersuchen.” Auch Kretschmann sprach von einer tragischen Nachricht und kündigte an, “wir tun alles in unserer Macht Stehende, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Ursachen des Unglücks umfassend aufzuklären”.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte auf der Plattform X: “Das Zugunglück im Kreis Biberach bestürzt mich.” Er fügte hinzu: “Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus.” Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, drückte ebenfalls seine Trauer und sein Entsetzen aus. “Meine Gedanken sind bei den Verstorbenen, den Verletzten und den Angehörigen. Ihnen gilt mein Gebet”, so der Limburger Bischof am späten Sonntagabend in Sozialen Medien. Er dankte den Rettungskräften und Notfall-Seelsorgeteams: “Danke, dass Sie da sind.”