Plädoyers im Prozess zum Neonazi-Verlag erwartet

Der Prozess vor dem Oberlandesgericht Dresden zum rechtsextremen „Schelm“-Verlag ist auf der Zielgeraden. Am Donnerstag würden die Plädoyers erwartet, teilte das Gericht in Dresden mit. Angeklagt sind zwei Männer und eine Frau wegen ihrer mutmaßlichen Tätigkeit für den Verlag. Die Verhandlung hatte Mitte März begonnen.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wirft zwei der Angeklagten die Gründung einer kriminellen Vereinigung vor, einem der Männer die Mitgliedschaft in dieser.
Enrico B., Matthias B. und Annemarie K. sollen jahrelang volksverhetzende, antisemitische und rechtsextreme Schriften verbreitet haben.

Der Verlag „Der Schelm“ vertrieb laut Bundesanwaltschaft unter anderem Hitlers unkommentierte Ausgabe von „Mein Kampf“. Zwischen August 2018 und Dezember 2020 seien rund 46.500 Druckerzeugnisse mit einem Umsatz von mehr als 800.000 Euro verkauft worden.

Der damalige Verlagschef und Rechtsextremist Adrian Preißinger wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Er soll sich in Russland aufhalten.