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Philologenverband fordert Handyverbot an Schulen

Keine WhatsApp-Nachrichten mehr im Unterricht und auch keine Videos in der Pause: Der Philologenverband Baden-Württemberg fordert ein klares, verbindliches Verbot privater Handys während Unterrichts- und Pausenzeiten an Schulen. „Ein Unterricht, der ständig durch digitale Reize gestört wird, kann seinen Bildungsauftrag nicht erfüllen“, sagte Martina Scherer, Landesvorsitzende des Verbandes, laut Mitteilung am Mittwoch in Stuttgart. Länder wie Dänemark zeigten, dass Konzentration und Lernerfolg mit Handyverboten deutlich gesteigert würden.

Der Verband warnt jedoch vor bloßer Symbolpolitik. Medienbildung müsse vielmehr erklären, wie Social-Media-Algorithmen funktionieren und Einfluss nehmen. Nur so könnten junge Menschen lernen, digitale Angebote kritisch zu nutzen. Auch die Eltern sieht der Verband in der Pflicht: Sie gäben ihren Kindern die Geräte, während Lehrkräfte keine rechtliche Handhabe hätten, Apps oder Inhalte auf Schülerhandys zu kontrollieren.

Digitale Endgeräte bleiben nach Ansicht Verbandes unverzichtbare Lehr- und Lernmittel – aber ausschließlich in pädagogisch geplanten Szenarien und unter fairen, technisch betreuten Bedingungen. „Wenn die Matheaufgabe mit der Instagram-Nachricht konkurriert, verhindert das den Lernerfolg – deshalb brauchen wir klare Regeln“, so Scherer.

Der Philologenverband vertritt über 9.000 Mitglieder und damit die Interessen eines Großteils der rund 26.500 Gymnasiallehrkräfte im Land. (2317/17.09.2025)