Pflegeverband kritisiert: Heime nehmen den leichteren Fall

Fachkräftemangel führt nach Aussage eines Sozialverbandes zu einer Auslese von besonders Bedürftigen in der Pflege. „Menschen mit hohen Pflegegraden, die Hilfe am dringendsten brauchen, müssen von Pflegeheimen immer häufiger abgewiesen werden“, sagte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, der Zeitung „Bild“-Zeitung (Donnerstag). Patienten mit hohen Pflegegraden fänden also schwerer Heimplätze; „denn Heime bräuchten schlicht mehr Pflegekräfte, um Bewohner mit Pflegegrad 5 zu versorgen als mit Pflegegrad 2“.

„Die Politik schreibt genau vor, wie viele Pflegekräfte die Einrichtungen für welche Pflegegrade vorhalten muss“, so Meurer weiter. „Dann sagen die Heime: Wir haben nicht genug Fachkräfte, also nehmen wir einen leichteren Fall.“ Auf diese Weise bleibe der schwierigste Fall zu Hause, wo der Patient nicht genügend professionelle Hilfe bekomme.

Der bpa hat dem Bericht zufolge rund 13.000 Mitgliedseinrichtungen. Davon hätten 412 im laufenden Jahr ihr Geschäft beendet, 337 im vorigen Jahr.