“Sugar, sugar Baby” ist bis heute sein bekanntester Song. Mit ihm wurde Peter Kraus zum Teenie-Idol der 1950-er Jahre. Was der deutsche Elvis über den Tod denkt und warum er kein Autoradio hat.
Peter Kraus, Rock’n’Roll-Legende, denkt angesichts seiner bald 85 Jahre allmählich über das Ende nach. “In letzter Zeit beschäftigt es mich langsam”, sagte der Musiker dem “Süddeutsche Zeitung Magazin”. In den vergangenen Jahren hatte Kraus insgesamt sechs Abschiedstourneen gemacht: “Ja, was soll ich sagen, ich bin nun mal nicht gestorben, ich fühle mich gut. Die Wahrheit ist, dass ich nicht ans Aufhören denke. Ich bin happy, dass ich Fans habe, die nach 60 Jahren noch zu meinen Konzerten kommen.”
Mit dem Tod unmittelbar konfrontiert wurde Kraus 2001, als seine 39-jährige Tochter Gaby starb. Damals habe er seinen SS100 Jaguar zerlegt, erzählte der leidenschaftliche Autoschrauber: “Ich musste irgendetwas machen. Ich bin in die Garage gegangen, haben den Wagen auf die Hebebühne gestellt und ihn komplett auseinandergenommen, Stück für Stück.”
Das Schlimmste sei gewesen, in einer Situation zu sein, in der es keine Hoffnung gebe, man aber dennoch immer so weitertun müsse, als könnte noch alles gut werden, sagte Kraus. “Sogar mit Schamanen haben wir es versucht. Was auch immer das helfen soll.” Es sei eine schlimme Zeit gewesen, die ihn und seine Frau aber noch stärker zusammengeschweißt habe.
Weiter erzählte Kraus, dass er nur selten Musik höre: “Ich behaupte mal, richtige Musiker können nicht Musik hören und nebenbei telefonieren oder irgendetwas tun. Kaufhäuser mit ihrer Hintergrundbeschallung halte ich nicht aus, da werde ich wahnsinnig.” Dazu komme, dass dies auch noch schlechte Musik sei. Er könne sich, wenn Musik läuft, nicht konzentrieren, und schalte deshalb sofort alles aus. Deswegen habe er auch kein Radio im Auto. “Da lauscht man sowieso dem Motor, der klingt schöner als jede Musik.”