Pax Christi gegen Bundeswehr an Schulen

Schülerinnen und Schüler mit Zivilschutzübungen besser auf Krisen und Kriege vorbereiten – das schlägt die Bundesbildungsministerin vor. Pax Christi lehnt ihre Vorschläge entschieden als „Militarismus in der Schule“ ab.

Die katholische Friedensbewegung Pax Christi lehnt den Vorschlag von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ab, Schüler besser auf Krisen und Kriege vorzubereiten. Gerade in der Bildungspolitik dürften Militarismus und Hochrüstung nicht Thema werden, kritisierte der Bundesvorsitzende Gerold König am Dienstag in Berlin. „Wir müssen in allen Bildungsbereichen lernen, wie wir die Friedensfähigkeit stärken können, und brauchen keine Anleitung zur Kriegsfähigkeit.“

Stark-Watzinger hatte sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen und Schulen zu einem „unverkrampften Verhältnis zur Bundeswehr“ aufgerufen. Junge Menschen müssten die Bedrohungen der Freiheit kennen und mit den Gefahren umgehen können. Das müsse kein eigenes Schulfach, aber Lerninhalt sein. Auch sollten Jugendoffiziere in Schulen davon berichten, was die Bundeswehr für die Sicherheit der Gesellschaft tue.

Pax Christi erklärte dazu, das könne auch ein Versuch gesehen werden, „Lehrermangel mit Personal der Bundeswehr zu kaschieren“. Zudem sei „eine Rekrutierung über die Hintertür ‚politische Bildung‘ gerade auch bei Minderjährigen“ nicht hinnehmbar.

Die Friedensorganisation forderte, dass geschulte Pädagoginnen und Pädagogen Themen wie Krieg und Frieden, Gewalt und Verlust sowie Angst aufgreifen sollten. „Friedensbildung und nicht Kriegsrhetorik“ solle Einzug in Schulen halten, hieß es.