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Paritätischer fordert Sozialindex für Kitas

Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Niedersachsen verlangt die Einführung eines Kita-Sozialindexes. Er solle soziale Faktoren wie das Haushaltseinkommen, den Migrationshintergrund, gesundheitliche Aspekte und die Familienverhältnisse berücksichtigen, um gezielte Fördermaßnahmen für Kitas zu ermöglichen, teilte der Landesverband am Mittwoch in Hannover mit. Der Gesamtverband hat bereits einen solchen Index vorgestellt.

Zu den geforderten Maßnahmen gehören demnach mehr Fachkräfte für kleinere Gruppen, spezialisierte Stellen für Sprachförderung oder Sozialarbeit und eine spürbare Entlastung des Kita-Teams – etwa durch zusätzliches Personal für Verwaltung, Hauswirtschaft oder externe Beratung. Dies seien wichtige Schritte, um Chancengleichheit schon im frühkindlichen Bereich zu fördern, sagte die Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, Kerstin Tack. Der Verband sehe den Kita-Sozialindex als notwendige Ergänzung zum bereits bestehenden Sozialindex für Schulen, der in Niedersachsen erfolgreich eingeführt worden sei.

Aktuell gibt es dem Paritätischen zufolge in Niedersachsen keine einheitlichen Standards für Kitas mit vielen Kindern, die einen Unterstützungsbedarf haben. Der Sozial-Index könnte diese Lücke schließen und für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen, hieß es. Aus niedersächsischer Perspektive sei es zudem wichtig, die Gruppengrößen in Kitas zu verkleinern, insbesondere in sozialen Brennpunkten, um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten.