Papst spricht 14 Personen heilig – Österreicher darunter

Es ist die höchste Auszeichnung, die ein Christ für sein vorbildhaftes Leben erhalten kann: Die Heiligsprechung. Gleich 14 Menschen wurde diese Ehre nun zuteil – auch einem österreichischen Ordensmann.

Papst Franziskus hat am Sonntag zwölf Männer und zwei Frauen heiliggesprochen. Zur weltweiten Verehrung gab er dabei auch den österreichischen Franziskaner Engelbert Kolland (1827-1860) frei. Der Tiroler starb gemeinsam mit sieben weiteren Ordensmännern und drei maronitischen Laien-Christen bei einem antichristlichen Massaker am 10. Juli 1860 in Damaskus. Anlässlich seiner Heiligsprechung reiste eine über 300-köpfige Delegation aus Österreich an.

Neben den elf Märtyrern von Damaskus nahm der Papst außerdem drei Gründer von katholischen Ordensgemeinschaften in den Heiligenkalender auf. Die Kanadierin Marie-Leonie Paradis (1840-1912) gründete die Kongregation der Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie von Sherbrooke, die Italienerin Elena Guerra (1835-1914) die Oblatinnen des Heiligen Geistes. Der italienische Priester Giuseppe Allamano (1851-1926) ist Begründer der Kongregation der Consolata-Missionare.

In seiner Predigt würdigte der Papst die neuen Heiligen als “treue Diener”, die den Stil Jesu gelebt hätten. Vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz sagte er: “Der Glaube und das Apostolat, das sie vorangebracht haben, hat in ihnen keine weltlichen Begierden und Machtgelüste geweckt, sondern sie haben sich im Gegenteil zu Dienern ihrer Brüder und Schwestern gemacht und waren kreativ darin, das Gute zu tun, sie waren standhaft in Schwierigkeiten und großherzig bis zum Ende.”

Die Gläubigen rief er dazu auf, es ihnen gleichzutun und ein Leben im Dienst für andere zu führen. Dieser christliche Lebensstil beziehe sich nicht auf eine Liste von Dingen, die zu tun sind, “so als ob wir unsere Arbeit als getan ansehen können”. Der Dienst entspringe der Liebe und diese kenne keine Grenzen, sie gebe sich hin und schenke sich. “Wenn wir lernen zu dienen, wird jede unserer Gesten der Aufmerksamkeit und Fürsorge, jeder Ausdruck von Güte, jedes Werk der Barmherzigkeit zu einem Widerschein der Liebe Gottes. Und so führen wir alle das Werk Jesu in der Welt fort”, sagte Franziskus.

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildliche christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Ihr geht ein zumeist jahrzehntelanger kirchlicher Prozess über mehrere Instanzen voraus. Anschließend darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. Bei einer Seligsprechung ist die Verehrung regional begrenzt.