Papst: Solidarität muss globalisiert werden

Ein neues Dokument zur „unendlichen Menschenwürde“ veröffentlicht der Vatikan am Montag. Vor Freiwilligen des Roten Kreuzes macht Papst Franziskus schon jetzt sein Anliegen deutlich.

Papst Franziskus hat zu mehr internationaler Solidarität aufgerufen. Kein Ort könne von sich behaupten, frei von Leid zu sein, frei von den Wunden des Körpers und der Seele, ob in kleinen Gemeinden oder in den vergessensten Ecken der Erde, so Franziskus am Samstag bei einem Treffen mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Roten Kreuzes in Italien.

Den Audienzteilnehmerinnen und -teilnehmern dankte er für ihr Engagement in Konfliktgebieten, bei Umweltkatastrophen, im Bildungs- und Gesundheitsbereich sowie für Migranten und andere Menschen in Not. Besonderen Einsatz forderte das katholische Kirchenoberhaupt dabei für Kinder. Viele von ihnen seien wegen des Ukraine-Krieges nach Italien gekommen und hätten die Fähigkeit zu lächeln verlernt. Das sei schlecht für Kinder und sollte zum Nachdenken anregen.

Die Arbeit des Roten Kreuzes sei ein Zeichen dafür, dass Geschwisterlichkeit auf dieser Welt möglich sei – ohne geografische, kulturelle, soziale, wirtschaftliche oder religiöse Grenzen. In einer von egostischem Verhalten getriebenen Gesellschaft brauche es mehr von dieser Nächstenliebe und Normen, die die Menschenrechte überall garantierten, so der Papst.

Jeder Mensch habe seine eigene Würde und Aufmerksamkeit verdient: „Wir dürfen ihn nicht wegen seines Zustands, seiner Behinderung, seiner Herkunft oder seines sozialen Status abweisen oder abtun“, forderte Franziskus. So sollten auch die Rot-Kreuz-Mitarbeiter weiterhin Menschen in Not mit Kompetenz, Großzügigkeit und Engagement zur Seite zu stehen – „besonders in einer Zeit, in der Rassismus und Verachtung wie Unkraut wachsen“.