Vom DDR-Christen zum Brückenbauer: Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag gibt der Hamburger Weihbischof Horst Eberlein sein Amt ab. Nun plant er Zeit für Natur, Familie – und zum Angeln.
Der katholische Hamburger Weihbischof Horst Eberlein geht in den Ruhestand. Papst Leo XIV. hat seinen altersbedingten Rücktritt angenommen, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Eberlein wurde an diesem Tag 75 Jahre alt und erreichte damit die für Bischöfe vorgesehene Altersgrenze. Aus diesem Grund hatte er dem Papst bereits vor einiger Zeit seinen Amtsverzicht angeboten. Erst am Donnerstag war Eberlein gemeinsam mit dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße zu einer Privataudienz bei Papst Leo im Vatikan.Der in Walsleben in der Altmark geborene Geistliche war seit 2017 Weihbischof im Erzbistum Hamburg und unterstützte Heße bei der Leitung der norddeutschen Diözese. Eberlein gilt als Brückenbauer zwischen Ost und West innerhalb des Erzbistums, das nach der Wiedervereinigung neu gegründet wurde und rund 340.000 Katholiken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg umfasst.
In einem Interview hatte Eberlein kürzlich betont, wie prägend seine Erfahrungen als katholischer Christ in der DDR gewesen seien. Die Kirche habe damals einen wichtigen Ort des Zusammenhalts geboten. Für seinen Ruhestand wünscht sich der 75-Jährige nach eigenen Angaben Gelassenheit und Zeit für Natur und Familie – und plant, an einem See zu angeln. Ein Festgottesdienst zu Eberleins 75. Geburtstag ist für den 31. Oktober im Hamburger Mariendom vorgesehen.