Der Titel eines Kirchenlehrers ist eine der höchsten Ehren, die der Papst postum an Theologen verleihen kann. Nun wird erstmals ein Ex-Anglikaner zum katholischen Kirchenlehrer erhoben.
John Henry Newman (1801-1890), zum Katholizismus konvertierter Theologe aus England, wird an diesem Samstag zum katholischen Kirchenlehrer erhoben. Den Akt nimmt Papst Leo XIV. bei einem Gottesdienst auf dem Petersplatz vor. Dabei werden auch anglikanische Geistliche anwesend sein.
Newman war anglikanischer Priester und ein prominenter Intellektueller, bevor er 1845 konvertierte. In der katholischen Kirche entwickelte er eine prägende Rolle als neuzeitlicher Theologe. Leo XIII. (1878-1903) ernannte ihn 1879 zum Kardinal. 2010 wurde Newman von Benedikt XVI. (2005-2013) in Birmingham seliggesprochen. 2019 folgte die Heiligsprechung durch Papst Franziskus.
Den sehr selten verliehenen Ehrentitel Kirchenlehrer erhalten Menschen, die einen prägenden Einfluss auf die kirchliche Lehre hatten. Zu ihnen zählen etwa Gregor der Große (540-604), Anselm von Canterbury (1033-1109), Thomas von Aquin (1225-1274), Katharina von Siena (1347-1280) und Hildegard von Bingen (1098-1197).