Die besetzten palästinensischen Gebiete befinden sich nach dem Nahost-Krieg laut den UN in der schwersten Wirtschaftskrise seit Beginn der Aufzeichnungen. Der weitgehend zerstörte Gaza-Streifen habe laut einem neuen Bericht der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD), der am Dienstag in Genf vorgestellt wurde, einen „beispiellosen und katastrophalen“ Zusammenbruch erlebt.
Daten der UNCTAD zeigten, dass die Wirtschaftsleistung des Gaza-Streifens im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent eingebrochen sei. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt sei auf 161 US-Dollar pro Jahr gefallen, weniger als 50 Cent pro Tag. Damit gehöre es zu den niedrigsten weltweit.
Die Wirtschaft des Gaza-Streifens umfasse derzeit nur noch 13 Prozent ihrer Größe von 2022. Auch das Westjordanland habe den schlimmsten Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt: Das BIP sank 2024 um 17 Prozent und das Pro-Kopf-Einkommen um fast 19 Prozent.
Nach gemeinsamen Schätzungen der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Weltbank müssten für den Wiederaufbau des Gaza-Streifens mehr als 70 Milliarden Dollar investiert werden. Der Nahost-Krieg zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel begann im Oktober 2023, seit Oktober 2025 herrscht eine brüchige Waffenruhe.