Pakistans Ex-Regierungschef Imran Khan auf Kaution frei

Der Oberste Gerichtshof hat Khans Verhaftung für rechtswidrig erklärt. Jetzt er wieder auf freiem Fuß – trotz Korruptionsvorwürfen.

Khans Verhaftung hat zu gewalttätigen Protesten geführt
Khans Verhaftung hat zu gewalttätigen Protesten geführtImago / Pacific Press Agency

Pakistans Ex-Regierungschef und jetziger Oppositionsführer Imran Khan ist auf Kaution vorläufig freigelassen worden. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof seine Verhaftung wegen Korruptionsvorwürfen für rechtswidrig erklärt und ihm für zwei Wochen Kaution gewährt, wie pakistanische Medien berichten.

Khan war am Dienstag von paramilitärischen Truppen vor dem Obersten Gericht in Islamabad festgenommen worden. Dieses erklärte nun Festnahme und Prozess für rechtswidrig. Khans Verhaftung hatte zu tagelangen teils gewaltsamen Protesten der Anhänger seiner Partei „Pakistanische Bewegung für Gerechtigkeit“ (PTI) geführt. Menschenrechtsorganisationen werfen der Polizei extreme Gewalt bei der Niederschlagung der Proteste vor.

Bei Protesten angeschossen

Einen ersten Anlauf zur Verhaftung Khans brachen die Sicherheitskräfte des überwiegend islamischen Pakistan im März wegen Protesten von PTI-Anhängern ab. Im November war Khan bei einem Protestmarsch angeschossen worden.

Im April 2022 war Khan nach fast vier Jahren im Amt nach einem Misstrauensvotum abgesetzt worden. Der vom Playboy zum islamisch-konservativen Politiker gewandelte frühere Cricket-Star war bei der Wahl 2018 durch massive Unterstützung des Militärs an die Macht gekommen. Seine Absetzung bezeichnet er als illegal und fordert seither immer wieder Neuwahlen.