Paderborner Erzbischof: Kirchen müssen Krisen gemeinsam bewältigen

Angesichts des Missbrauchsskandals und weiterer Krisen können die großen Kirchen nach Einschätzung des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz nur gemeinsam bestehen. Durch das bekannt gewordene Ausmaß „Ausmaß an geistlichem Missbrauch und sexualisierter Gewalt in unseren Kirchen“ gebe es einen Vertrauensverlust nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch innerhalb der Kirchen, sagte Bentz am Sonntagabend in einem Grußwort vor der in Bielefeld tagenden Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Alle Bemühungen um Aufklärung, Entschädigung und Prävention erschienen immer als unzureichend, weil sie das Unrecht und Leid nur begrenzt lindern könnten, sagte Bentz. Hier gelte es, „in aller Demut das eigene Versagen zu bekennen und ehrlich zu versuchen, auch die systematischen Ursachen solchen Versagens zu beseitigen“. Als weitere gemeinsame Herausforderungen bezeichnete Bentz die zurückgehende Mitgliederzahl und einen „zunehmenden gesellschaftlichen Schwund des Glaubens an einen persönlichen Gott“.

Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, erklärte, das Thema sexualisierte Gewalt sei sowohl bei der westfälischen Synode als auch bei der ab Montag in Augustdorf tagenden lippischen Synode ein wichtiges Thema. „Wir alle stehen in der Verantwortung, uns dem Thema der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in unseren Kirchen und der Folgen, die aus der ForuM-Studie zu ziehen sind, zu stellen“, sagte Arends in seinem Grußwort.