Oxfam legt Beschwerde gegen Supermärkte ein
Die Hilfsorganisation Oxfam hat beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Beschwerde nach dem Lieferkettengesetz gegen Edeka und Rewe eingereicht. Dabei gehe es um Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen auf Bananen-Plantagen von Zulieferern in Ecuador, teilte Oxfam am Freitag in Berlin mit. Mit den Beschwerden solle unter anderem gegen Unterbezahlung und fehlenden Arbeitsschutz vorgegangen werden.
Zur Sorgfaltspflicht der Supermärkte gehöre nach dem Lieferkettengesetz, dass sie sich informieren, unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden, so Oxfam. Doch einige Anbieter machten weiter wie bisher. Vor Ort habe sich kaum etwas geändert. Die Einreichung der Beschwerden sei gleichzeitig ein „Praxistest“ für das Lieferkettengesetz.
Das deutsche Lieferkettengesetz ist seit dem 1. Januar in Kraft und gilt derzeit für Firmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Beschwerde beim Bafa einreichen können deutsche Organisationen oder Gewerkschaften. Je nach Schwere des Verstoßes kann ein Bußgeld von bis zu acht Millionen Euro oder zwei Prozent des Jahresumsatzes verhängt werden oder das Unternehmen von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden.
Die Leiterin des Bereichs Gerechtes Wirtschaften bei Oxfam, Franziska Humbert, sagte, das Bundesamt müsse den in den Beschwerden enthaltenen Hinweisen nun nachgehen und den Supermärkten konkrete Anweisungen geben, was sie dagegen unternehmen sollen. Oxfam reichte die Beschwerde gemeinsam mit der ecuadorianischen Gewerkschaft für Bananenarbeiterinnen und -arbeiter (Astac) ein.