Ost-Beauftragter fordert Willkommenskultur in Ostdeutschland

Carsten Schneider, Ost-Beauftragter der Bundesregierung, warnt vor Personalmangel in Ostdeutschland. Warum Cottbus ein gutes Beispiel ist, um Menschen zu gewinnen.

Carsten Schneider ist der Ostbeauftragte der Bundesregierung
Carsten Schneider ist der Ostbeauftragte der BundesregierungImago / Metodi Popow

Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat vor Personalmangel in Ostdeutschland gewarnt. Nachdem Millionen Menschen auf der Suche nach Arbeit weggezogen seien, gebe es dort einen Arbeitskräftemangel, sagte er dem Internetportal des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB24): „Wenn ich einen Informatiker aus München loseisen will oder aus Köln oder vielleicht sogar aus Indien, dann muss er sich in der Stadt wohlfühlen.“

Voraussetzung dafür sei eine Offenheit der Bevölkerung. „Wenn die nationalistische Karte gespielt wird, geht da keiner hin“, warnte Schneider. Bevor Menschen ihren Lebensmittelpunkt veränderten, stellten sie sich die Frage, ob sie dort willkommen seien. Wenn die Signale dafür nicht positiv seien, würden Stellen nicht besetzt. Hilfreich seien in diesem Zusammenhang soziale Infrastruktur wie ein Café oder ein Theater, wie etwa in Cottbus.

Schneider: „Jetzt müssen nur noch die Menschen kommen“

Der Bund stelle derzeit viele Mittel für den Strukturwandel bereit. „Jetzt müssen nur noch die Menschen kommen“, sagte Schneider weiter. Die Ansiedlung von Bundesbehörden in Ostdeutschland sei in diesem Zusammenhang eine späte Korrektur.

Mittlerweile haben dem RBB-Bericht zufolge mehr als 30 Bundesbehörden ihren Sitz in Ostdeutschland, darunter das neue Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) in Brandenburg an der Havel. Viele der neu geschaffenen Stellen in den Bundeseinrichtungen können demnach aber nicht besetzt werden, weil es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber dafür gibt.