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Organisationen reichen Beschwerde gegen Bayer bei OECD ein

Nichtregierungsorganisationen aus Deutschland und Südamerika erheben schwere Vorwürfe gegen den deutschen Agrochemiekonzern Bayer. Es geht um Sojaanbau. Das Unternehmen weist alle Anschuldigungen zurück.

Zivilgesellschaftliche Organisationen werfen dem deutschen Agrochemiekonzern Bayer Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in Südamerika vor. Deswegen haben sie am Donnerstag bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Beschwerde eingereicht.

Der Vorwurf der Beschwerdeführer lautet, Bayer verstoße gegen die Leitsätze der Organisation für multinationale Unternehmen. Diese würden – anders als das deutsche Lieferkettengesetz – Sorgfaltspflichten auch für die Nutzung der eigenen Produkte vorsehen, insbesondere wenn ein Missbrauch vorhersehbar sei.

In Südamerika fördere der Konzern ein Landwirtschaftsmodell, das zu Nahrungsunsicherheit, Wasserknappheit, extremer Abholzung, Biodiversitätsverlust, gravierenden Gesundheitsauswirkungen sowie Landkonflikten mit indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften führe. Im Fokus steht das Geschäft mit gentechnisch verändertem Soja-Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf Glyphosatbasis. Bayer wies die Vorwürfe auf Anfrage zurück.

Hinter der Beschwerde stehen das katholische Hilfswerk Misereor, das European Center for Constitutional and Human Rights aus Berlin, das Centro de Estudios Legales y Sociales aus Argentinien, Terra de Direitos aus Brasilien, Base-IS aus Paraguay sowie Fundacion Tierra aus Bolivien. Ziel der Beschwerde sei es, dass die OECD einen Vermittlungsprozess zwischen Bayer und Betroffenen unterstütze, hieß es.

Bayer argumentierte, dass die eigenen Produkte “bei sachgemäßem Gebrauch gemäß der Anwendungshinweise sicher sind und weder Menschen noch die Umwelt einem inakzeptablen Risiko ausgesetzt sind”. Studien für die Zulassung von chemischen oder biologischen Pflanzenschutzmitteln basierten auf den strengen internationalen Richtlinien der OECD. Die internen Sicherheitskriterien des Konzerns seien “im Übrigen oft noch strenger als die behördlichen Anforderungen”. Glyphosat sei bei sachgemäßer Anwendung sicher und nicht krebserregend. Weltweit schule Bayer Landwirte in der Anwendung der eigenen Produkte.

Für die Rahmenbedingungen der Landwirtschaft in den verschiedenen Ländern seien darüber hinaus die jeweiligen staatlichen Behörden zuständig, so der Konzern. Die Konsolidierung der Landwirtschaft sei ein weltweiter Vorgang und völlig unabhängig von genmodifiziertem Saatgut.