Organisation Care: 2023 war tödlichstes Jahr für Hilfskräfte
Sie sterben, während sie in Kriegen helfen wollen. Am 19. August wird an getötete und verletzte humanitäre Helfer weltweit gedacht. Warum vor allem Frauen unverzichtbar sind.
Mit weltweit 280 getöteten Hilfskräften war 2023 nach Angaben der Organisation Care das tödlichste Jahr für humanitäre Helfende seit Beginn der Aufzeichnungen. Diese Entwicklung setze sich für dieses Jahr fort: Seit Januar seien bislang 176 Hilfskräfte getötet worden, darunter 121 im Westjordanland und im Gazastreifen, 12 im Sudan und 8 im Südsudan, wie Care mitteilte. Die palästinensischen Gebiete blieben der gefährlichste Einsatzort für humanitäre Hilfskräfte.
Care äußerte sich zum Welttag der Humanitären Hilfe. Seit 2009 wird jeweils am 19. August der getöteten und verletzten Helferinnen und Helfer gedacht.
Care fordert Strafen
Care forderte ein Ende der Gewalt, konsequente Strafmaßnahmen gegen Verantwortliche sowie stärkere Unterstützung für örtliche und von Frauen geführte Organisationen. “Es ist ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, jene Menschen ins Visier zu nehmen, die Leben retten”, erklärte Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von Care Deutschland.
Die Mehrheit der seit Januar 2023 verzeichneten Angriffe betrifft Care zufolge nationales Personal. Lediglich fünf Prozent der Todesfälle entfielen auf internationale Kräfte. Örtliche Hilfskräfte trügen die Hauptlast der humanitären Arbeit und seien entscheidend für den Erfolg von Hilfsmaßnahmen, hieß es. Unverzichtbar sei der Beitrag von Frauen: “Sie kennen die Bedürfnisse der Gemeinschaften genau, sind erste Ansprechpartnerinnen, wenn es um die Rechte von Frauen und Mädchen geht, und unterstützen Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt.”