Online-Vortrag zu entführten Bischöfen von Aleppo

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erinnert am 22. April mit einem Online-Vortrag an das ungewisse Schicksal der vor elf Jahren in Aleppo entführten Erzbischöfe Mor Gregorius Yohanna Ibrahim von der syrisch-orthodoxen Kirche und Boulos Yazigidie von der griechisch-orthodoxen Kirche. Bei dem Vortrag werde es auch um die sich verschlechternde Lage von Christen in Syrien und in der Türkei gehen, teilte die Gesellschaft am Mittwoch in Göttingen mit. Für die Teilnahme am Vortrag ist eine Online-Anmeldung unter u.epd.de/2z38 erforderlich.

Zu der Entführung der beiden Würdenträger am 22. April 2013 im Nordwesten Syriens habe sich bis heute niemand bekannt, hieß es. Doch liege der Verdacht nahe, dass radikale Islamisten für das Verschwinden der Bischöfe verantwortlich sind. Beide galten als Vermittler, Botschafter und Kämpfer für die Menschenrechte im anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien. Dafür seien sie 2014 auf Vorschlag der Gesellschaft in Abwesenheit mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.

Am Vortrag teilnehmen werden laut Ankündigung der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido sowie der frühere Bürgermeister des südanatolischen Sur bei Diyarbakir, Abdullah Demirbas. Wegen seines Engagements für Minderheiten habe Demirbas aus der Türkei fliehen müssen und lebe heute in der Schweiz. Als kurdischer Politiker und Rechtsanwalt setze er sich für die Rechte der Kurden, Armenier, Assyrer, Chaldäer, Aramäer, Jesiden und Juden ein.