Olympia-Kampagne soll armen Menschen in Brasilien helfen

Mit Benefiz-Veranstaltungen werden Hilfsprojekte in Brasilien unterstützt, die Macher hoffen auf eine siebenstellige Summe. „Rio bewegt. Uns“ ist mit einem Schülerlauf in Hamburg gestartet worden.

Auf die Plätze...! Der katholische Erzbischof Stephan Heße gab den Startschuss für den Schülerlauf
Auf die Plätze...! Der katholische Erzbischof Stephan Heße gab den Startschuss für den SchülerlaufThomas Morell

Hamburg. Mit einem Schülerlauf ist am Mittwoch in Hamburg die bundesweite Kampagne "Rio bewegt.Uns." gestartet. Ziel ist, mit den Olympischen Spielen im August die Lebensbedingungen der armen Menschen in Rio de Janeiro zu verbessern. Von den Olympischen Spielen sollten auch Menschen profitieren, die nicht in den Stadien zu den Spitzensportlern zählten, sagte der Hamburger Erzbischof Stephan Heße, der den Startschuss für den Benefiz-Lauf gab. Beteiligt sind unter anderen der Deutsche Olympische Sportbund, der Behindertensportverband und zahlreiche katholische Initiativen.
"Rio bewegt.Uns" will unter anderem mit Hilfe von Benefiz-Sportveranstaltungen Spenden für Hilfsprojekte in Rio de Janeiro und Brasilien sammeln. Stephan Jentgens, Geschäftsführer der katholischen Hilfsorganisation Adveniat, hofft auf einen siebenstelligen Betrag. Damit sollen Initiativen gegen Armut und Projekte für Bildung und Familienhilfe gefördert werden. In Deutschland soll darüber hinaus auf die sozialen Probleme in Lateinamerika aufmerksam gemacht werden.

Spiele für eine gerechtere Zukunft

Nach den Worten von Michael Vesper, Vorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bietet "Rio bewegt.Uns" die Chance, die Olympischen Spiele nachhaltiger zu gestalten. Die Spiele hätten den Anspruch, dass sich mit ihnen auch die Situation der Menschen in Rio verbessert wird.
Willi Lemke, UN-Sonderbotschafter für Sport und ehemaliger Manager von Werder Bremen, betonte per Videobotschaft, dass die Olympischen Spiele zu einer gerechteren Zukunft beitragen können. Die Menschen in den Armenvierteln von Rio hätten nur geringe Zukunftschancen. Es sei wichtig, den benachteiligten Teil der Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen. 
"Rio bewegt.Uns" will auch die Olympia-Veranstalter selbst für Nachhaltigkeit und soziale Fragen sensibilisieren. Nach den Worten Jentgens wollen die Initiatoren kurz vor den Spielen mit Vertretern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der Politik und des Sports zusammentreffen, um konkrete Ergebnisse für nachhaltigere Spiele zu diskutieren.
Für ihr außergewöhnliches soziales Engagement wurden am Mittwoch auch die Schauspielerin Eva Habermann und Walter Mahr vom Kolpingwerk Hamburg mit der "Medaille der Werte" ausgezeichnet. Habermann engagiert sich seit Jahren für das Projekt "Restaveks" gegen Kindersklaverei in Haiti. Mahr hat die Entwicklungspartnerschaft mit der Kolping Society Tansania aufgebaut. (epd)