Oldenburger Museum erhält Steinzeit-Werkzeuge und Mammutknochen

Wassermaulwurf und Wollhaarnashorn – nie gehört? Überreste dieser und anderer ausgestorbener Steinzeittiere können nun in Oldenburg bestaunt werden. Gefunden hat sie ein Privatmann – in einer Sandgrube.

Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg hat rund 300 Funde aus der Steinzeit geschenkt bekommen. Ein Privatmann hat sie zwischen 1997 und 2007 in einer Sandgrube bei Gildehaus in der Grafschaft Bad Bentheim aufgesammelt, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Zu der Sammlung gehörten steinerne Werkzeuge wie Schaber und Keilmesser sowie Knochen und Überreste des Mammuts und anderer ausgestorbener Tierarten. Die Werkzeuge seien etwa 44.000 bis 42.000 Jahre alt und stammten vom damals lebenden Neandertaler.

Alle Funde sollen nun zunächst inventarisiert und digitalisiert werden. Einige werden bis zum 28. April in der Dauerausstellung des Museums präsentiert.

Bisher einmalige Funde für die nordwestdeutsche Region sind den Angaben zufolge Knochen vom Höhlenlöwen und ein Kieferknochen des Wassermaulwurfs. Zu den tierischen Überresten der Sammlung gehörten weiter große Knochenfragmente von Steppenwisent und Wollhaarnashorn, ein Brustwirbel und Stoßzahn des Wollhaarmammuts, eine Mammutrippe und ein Teil eines Rentiergeweihs.

Bisher waren laut Museum nur im östlichen Niedersachsen Fundplätze bekannt, an denen Werkzeuge der altsteinzeitlichen Jäger- und Sammler sowie die Knochen potenzieller Beutetiere gemeinsam gefunden wurden. Mit den nun überreichten Funden lasse sich das Leben der Neandertaler und ihrer tierischen Zeitgenossen am Westrand Niedersachsens nun erstmals näher erforschen.

Finder ist Dick Schlüter aus Enschede, ehemaliger Direktor des Naturhistorischen Museums „Natura Docet“ in Denekamp, des ältesten naturhistorischen Museums der Niederlande. Schlüter sei seit seiner Jugend leidenschaftlicher Fossiliensammler, hieß es.