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Österreich klagt IS-Rückkehrerin an

Der Fall einer Österreicherin, die sich der Terrormiliz IS anschloss und in Syrien in Gefangenschaft geriet, sorgt in der Alpenrepublik weiter für Aufsehen. Nun wurde die junge Rückkehrerin in ihrer Heimat angeklagt.

Österreichs Justiz hat eine bekannte Sympathisantin der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) angeklagt, deren Rückholung aus Syrien dieses Jahr für Aufsehen sorgte. Der im Februar nach Österreich zurückgekehrten Frau werden Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und kriminellen Organisation vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Salzburg am Montag mitteilte. Demnach drohen der 28-Jährigen bis zu zehn Jahre Haft.

Die in Österreich als “Maria G.” bekannte Frau war bei einer Aktion des Außenministeriums aus einem kurdischen Gefangenenlager in Nordsyrien zurückgebracht worden. Nach Wien reiste sie gemeinsam mit ihren beiden Kindern, die aus einer Ehe mit einem Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates stammen sollen.

Laut Anklage entschied sich die 2013 zum Islam übergetretene Österreicherin, nach Syrien zu gehen, inspiriert von Propagandafilmen des IS. Vor ihrer Abreise 2014 habe sie sich in Chat-Foren über die aktuelle Lage dort informiert. Mit einem aus Deutschland stammenden IS-Mitglied habe sie via Skype nach muslimischem Ritus die Ehe geschlossen. Später habe sie in Syrien in zweiter Ehe erneut einen IS-Kämpfer geheiratet.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau nun vor, “durch ihre Anwesenheit ihre Ehemänner bewusst in deren Kampfmoral sowie Zugehörigkeit und Loyalität gegenüber dem IS bestärkt zu haben”. Zudem habe sie indirekt die terroristischen Straftaten des IS mit dem Ziel der Errichtung eines radikal-islamischen Gottesstaates gefördert. Ein Sprecher der rechtsnationalen Freiheitlichen Partei (FPÖ) forderte, der Österreicherin im Fall eines Schuldspruchs die Staatsbürgerschaft abzuerkennen und sie nach Syrien zu überführen.