Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat vor den Folgen einer AfD-Wirtschaftspolitik gewarnt und sich damit in die Debatte um die Öffnung des Verbands „Die Familienunternehmer“ für Gespräche mit der AfD eingeschaltet. „Ich hielte es für völlig irrational, wenn sich die Familienunternehmer tatsächlich etwas wirtschaftlich Positives von der AfD erhofften“, sagte Truger dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag).
Die AfD stehe Migration und ausländischen Arbeitskräften feindlich gegenüber. „Das ist das Gegenteil von dem, was die Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels brauchen“, sagte Truger weiter. Die Partei stehe der EU und dem Binnenmarkt kritisch gegenüber, habe sogar schon einen deutschen EU-Austritt befürwortet. „Das ist offensichtlich extrem kontraproduktiv für die exportintensive deutsche Wirtschaft.“
Der Ökonom kritisierte zudem die „radikalen Steuersenkungsfantasien“ der AfD. „Steuerausfälle von mehr als 100 Milliarden Euro würden die öffentlichen Haushalte in Bund, Ländern und Kommunen komplett vor die Wand fahren und in Kettensägenkürzungen zwingen“, warnte der Wirtschaftsweise. „Das würde die Konjunktur abwürgen und den sozialen Frieden gefährden. Das alles kann nicht im Interesse der Familienunternehmer sein.“