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NS-Verbrechen an Bahnhöfen im Visier

Mit einem neuen Förderprojekt werden NS-Verbrechen an deutschen Bahnhöfen in den Blick genommen. Wie der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien am Donnerstag in Berlin mitteilte, werden 13 lokale Vorhaben von Geschichtsvereinen oder Gedenkstätten dazu unterstützt. Darunter sind Vorhaben zum Berliner Park am Gleisdreieck, zum Reichsausbesserungswerk Meiningen, zu Köln-Deutz und zum Bahnhof Göttingen, wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) erläuterte.

Umgesetzt wird die Förderung gemeinsam mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ). Das Bundesprogramm trägt den Titel „MemoRails: Halt! Hier wird an NS-Geschichte erinnert“. Gefördert werden den Angaben zufolge lokale zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich mit den Geschichten von Opfern sowie Täterinnen und Tätern auseinandersetzen und durch Bildungs-, Gedenk- und Veranstaltungsformate an die Schicksale und Verbrechen erinnern wollen.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) sagte, die geförderten Projekte machten sichtbar, was lange unbekannt war. Nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden der Stiftung EVZ, Andrea Despot, gab es mehr als 100 Projektideen, gerade auch aus dem ländlichen Raum. Obwohl Bahnhöfe zentrale Orte nationalsozialistischer Gewaltausübung waren, seien dort heute nur wenige Spuren dieser Geschichte zu finden, betonte sie.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stellt für das Programm eine Million Euro zur Verfügung. Weitere 100.000 Euro kommen von der Stiftung EVZ. Die Deutsche Bahn AG unterstützt das Vorhaben logistisch und kommunikativ, hieß es.