NS-Märtyrer Metzger wird in Freiburg seliggesprochen
Der von den Nationalsozialisten ermordete Priester Max Josef Metzger wird als Pazifist und Glaubensvorbild geehrt. Zur feierlichen Seligsprechung kommen Hunderte Gläubige aus ganz Deutschland nach Freiburg.
In Vertretung von Papst Franziskus spricht der Basler Kardinal Kurt Koch heute den von den Nationalsozialisten ermordeten Geistlichen Max Josef Metzger (1887-1944) selig. Die feierliche Zeremonie beginnt um 9.30 Uhr im Freiburger Münster.
Metzger stammte aus dem badischen Schopfheim und gründete nach dem Ersten Weltkrieg mehrere katholische Friedensgruppen. Seine pazifistische Haltung und seine Ablehnung der NS-Ideologie brachten ihn in Konflikt mit dem Hitler-Regime. Er wurde mehrfach verhaftet und im Oktober 1943 in einem Schauprozess in Berlin zum Tod verurteilt. Metzger wurde am 17. April 1944 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.
Zum festlichen Seligsprechungsgottesdienst werden Hunderte Gäste aus ganz Deutschland erwartet. Zur Aufführung kommen von Metzger kurz vor seiner Hinrichtung geschriebene Lieder. Zu sehen ist auch eine Reliquie, die einige Knochenfragmente Metzgers enthält.
Seligsprechungen gibt es nur selten. Als Voraussetzung für die hohe kirchliche Ehre hatte der Vatikan die Hinrichtung Metzgers durch die Nationalsozialisten als Märtyrertod anerkannt.
Das Erzbistum Freiburg feierte zuletzt 1987 eine solche Seligsprechung: Damals wurde die aus dem Südwesten stammende Ordensfrau Ulrika Nisch in Rom seliggesprochen.