NRW und Unicef setzen Programm “Kinderrechteschulen” fort

Die nordrhein-westfälische Landesregierung und Unicef Deutschland setzen das Programm „Kinderrechteschulen“ fort. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) und Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider unterzeichneten nach Angaben der Staatskanzlei am Freitag in Dortmund eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. An dem neuen Programm ab dem kommenden Schuljahr könnten 40 Grundschulen teilnehmen, Bewerbungen seien ab sofort möglich, hieß es.

Ziel des Programms ist es den Angaben zufolge, in den Schulen demokratische Beteiligungsprozesse zu verankern, etwa über Schülerparlamente und Klassenräte. Außerdem würden die Kinder dazu angeregt, sich mit Kinderrechten zu beschäftigen. Auf dem Weg zum offiziellen Unicef-Siegel „Kinderrechteschule“ würden die Schulen von ausgebildeten Trainern begleitet. An dem Vorläuferprogramm haben laut Ministerium zwischen 2015 und 2023 bereits 157 Schulen teilgenommen. Neun Schulen in NRW tragen demnach aktuell den Titel Unicef-Kinderrechteschule.

„Nur wer seine eigenen Rechte genau kennt, kann auch für sie einstehen“, erklärte Ministerin Feller. Eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks habe ergeben, dass nur 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen sich gut mit Kinderrechten auskennen. „Unsere Schulen sind einer der Orte, in denen wir den Schülerinnen und Schülern ihre Rechte vermitteln und sie zur aktiven Beteiligung ermutigen können.“

Die Demokratiebildung in Schulen stärken soll nach Angaben des Ministeriums auch das am Freitag gestartete neue Online-Portal „Demokratie in Schule NRW“, das sich an Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte richtet. „Es geht dabei nicht nur um die Wissensvermittlung, sondern um das aktive Erleben demokratischer Prozesse und um die Erfahrung, mit der eigenen Stimme etwas bewirken zu können“, unterstrich Feller. Neben didaktischem Unterstützungsmaterial zur Vermittlung der geschichtlichen und politischen Grundlagen der Demokratie biete das Portal auch Hinweise und praxisorientierte Beispiele, um demokratische Prozesse und Beteiligung in Schule zu fördern.