Die NRW-Landesregierung wird im kommenden Haushaltsjahr die Mittel für die frühkindliche Bildung weiter erhöhen. Fast 370 Millionen Euro zusätzlich stünden 2026 zur Verfügung, teilte das NRW-Kinder- und Jugendministerium am Donnerstag in Düsseldorf mit. In Summe investiere das Land damit knapp sechs Milliarden Euro in die frühkindliche Bildung.
Zum 1. August erhöht das Land den Angaben zufolge die Kindpauschalen, also die Mittel, die ein Träger pro betreutem Kind erhält, um fast 9,5 Prozent. Ziel dieser Dynamisierung sei es, die Realkosten weiter abzubilden und auszugleichen. „Es ist mein Anspruch, dass wir für Kinder, ihre Eltern und die Beschäftigten auch im kommenden Jahr mehr Stabilität und Verlässlichkeit in der frühkindlichen Bildung erreichen“, sagte Ministerin Josefine Paul (Grüne). Gemeinsam mit den kommunalen und freien Trägern, den Beschäftigten, den Eltern und der Bundesregierung sollten Schritt für Schritt „Verbesserungen für das System“ erarbeitet werden.
Für Programme wie die Sprach-Kitas und die Kita-Helfer sei zudem eine weitere Finanzierung bis 2029 vorgesehen, hieß es. Seit Einführung des Programms der Kita-Helferinnen und -Helfer seien rund 660 Millionen Euro zusätzlich zu den Kindpauschalen von den Trägern abgerufen worden. Ziel sei es, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst allen Kitas die Möglichkeit zu eröffnen, von dem Programm zu profitieren.
Die kommunalen Jugendämter in NRW hätten für das neue Kita-Jahr 759.018 Plätze in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege angemeldet. Davon seien 216.162 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und 542.856 Plätze für die Ü3-Betreuung vorgesehen. Insgesamt verfügt Nordrhein-Westfalen den Angaben zufolge aktuell über rund 11.000 Kindertageseinrichtungen.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, fördere die Landesregierung weiterhin die praxisintegrierte Ausbildung von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern, hieß es. Insgesamt rund elf Millionen Euro stelle das Land den Trägern im Zeitraum von 2025 bis 2026 zur Verfügung. Bis zu 900 Ausbildungsplätze könnten damit bezuschusst werden.
Auch die Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) möchte die Landesregierung weiter voranbringen. Zentrales Ziel der Reform sei es, die Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen zu stabilisieren und ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot in der frühkindlichen Bildung zu schaffen. Dazu sollten vor allem die Fachkräftesituation verbessert, Bürokratie abgebaut und Förderungen konzentriert werden.