NRW: Mehr Wohnungslose in Einrichtungen

In Nordrhein-Westfalen sind zu Jahresbeginn 105.120 Menschen wegen Wohnungslosigkeit in einer Einrichtung untergebracht gewesen. Wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf zum Tag der wohnungslosen Menschen am 11. September mitteilte, waren dies rund 20.400 Fälle beziehungsweise 24,1 Prozent mehr als im Vorjahr am 31. Januar 2023 mit 84.690 Betroffenen. Mehr als ein Viertel von ihnen waren zu Jahresbeginn 2024 Kinder und Jugendliche.

Die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag den Statistikern zufolge zum 31. Januar mit 13.700 Betroffenen um 6,1 Prozent höher als im Vorjahr (12.915). Die Zahl der nichtdeutschen Wohnungslosen lag bei 91.420 und damit um 27,4 Prozent höher als im Vorjahr (71.775). Dieser Anstieg sei zum Teil auf Verbesserungen der Datenmeldungen insbesondere bei den nichtdeutschen Wohnungslosen zurückzuführen, erläuterten die Statistiker. Auch die gestiegenen Anforderungen an die Unterbringung von Flüchtlingen ohne eigenen Wohnraum hätten zu dem Zuwachs beigetragen.

87 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen hatten den Angaben nach eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Ukrainerinnen und Ukrainer stellten unter ihnen die größte Gruppe: Rund ein Drittel der Ende Januar 2024 untergebrachten Wohnungslosen insgesamt (34.465 Personen beziehungsweise 32,8 Prozent) hatte die ukrainische Staatsangehörigkeit.

Ende Januar waren den Angaben nach 28.470 Minderjährige wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Dies war mehr als Viertel der erfassten Wohnungslosen insgesamt (27,1 Prozent). Mit 95,6 Prozent waren die meisten mit ihren Familien untergebracht, während es sich bei lediglich 0,5 Prozent um alleinstehende wohnungslose Minderjährige handelte. Bei vier Prozent der minderjährigen Wohnungslosen lagen keine Informationen zum Haushaltstyp vor.

Bei rund einem Drittel der wohnungslosen Minderjährigen dauerte die Unterbringung bereits zwei Jahre oder länger an. Bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen sei der Anteil derer, die schon mindestens ein Jahr untergebracht waren, mit 67,7 Prozent überdurchschnittlich hoch, hieß es.

Die Statistik erfasst IT.NRW zufolge Wohnungslose, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2024 in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Personen, die auf der Straße leben, sowie Formen von verdeckter Wohnungslosigkeit, zum Beispiel bei Bekannten oder Angehörigen untergekommene Menschen, werden nicht in der Statistik berücksichtigt.

Zu den erfassten Wohnungslosen zählen auch Flüchtlinge etwa mit positivem Abschluss eines Asylverfahrens, die zum Stichtag entsprechend untergebracht waren, weil sie nicht über eigenen Wohnraum verfügten.