NRW: Mehr Menschen in NRW beziehen soziale Mindestsicherung
Die Zahl der Menschen, die in Nordrhein-Westfalen staatliche Mindestsicherungsleistungen beziehen, ist Ende des vergangenen Jahres angestiegen. Ende 2022 erhielten rund zwei Millionen Menschen Leistungen der sozialen Mindestsicherung, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Montag in Düsseldorf mitteilte. Dies waren über 116.000 beziehungsweise 6,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Somit habe Ende vergangenen Jahres etwa jeder Neunte (elf Prozent) in NRW Mindestsicherungsleistungen bezogen, hieß es. Ein Jahr zuvor habe dieser Anteil bei 10,5 Prozent gelegen. Nachdem die Zahl der Betroffenen seit 2016 gesunken war, sei diese nun wieder gestiegen.
Der Anstieg sei – mit Ausnahme der „Grundsicherung bei Erwerbsminderung“ – auf alle Leistungsbereiche zurückzuführen, erklärten die Statistiker. Ende 2022 bezogen rund 1,6 Millionen Menschen und damit 5,4 Prozent mehr Personen Regelleistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Grundsicherung für Arbeitssuchende, Bürgergeld) als ein Jahr zuvor. Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen erhielten rund 30.000 Menschen mit einer Behinderung. Das waren 5,6 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Besonders deutlich fiel das Plus laut Statistik bei den Empfängern von „Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz“ mit einem Plus von 24,4 Prozent auf 107.000 Empfänger aus. Bei älteren Beziehern der sogenannten Grundsicherung im Alter sei eine Zunahme von 9,5 Prozent zu verzeichnen. Ihre Zahl lag mit über 177.000 Menschen um 15.400 über dem Vorjahreswert und damit auf einem neuen Höchststand. Dagegen erhielten 129.000 Personen Grundsicherung bei Erwerbsminderung und damit weniger Menschen als Ende 2021 (minus ein Prozent).
Die Veränderungen bei den Mindestsicherungsleistungen in NRW sind unterschiedlich von der Zuwanderung aus der Ukraine betroffen, insgesamt aber davon beeinflusst, wie die Statistiker erläuterten. Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Regelleistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II wäre ohne Ukrainerinnen und Ukrainer sogar zurückgegangen, nämlich um 4,2 Prozent. Gleiches gelte für die Hilfen zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen. Ohne Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit wäre hier ein Rückgang um 5,7 Prozent zu verzeichnen gewesen.
Die Zahl der Menschen mit Grundsicherung im Alter steigt hingegen unabhängig von der Staatsangehörigkeit, wie die Statistiker erläuterten. Bei den Empfängern von Asylbewerberleistungen machten Menschen aus der Ukraine gut die Hälfte (54,1 Prozent) des Anstiegs aus.