NRW-Kirchenvertreter: Auch kleinere Kirche will sich einbringen

Der Leiter des Katholischen Büros in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sieht die Kirche wegen der rückläufigen Mitgliederzahlen vor großen Herausforderungen. Die Entwicklung verändere grundlegend ihre Rolle in der Gesellschaft, sagte Antonius Hamers am Dienstagabend in Düsseldorf vor Vertretern der Landespolitik. Aber auch eine kleinere Kirche wolle ihren Beitrag für das Gemeinwesen leisten – und benötige dazu auch Institutionen wie Schulen und karitative Organisationen.

Hamers ist Beauftragter der fünf NRW-Bistümer bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Er äußerte sich beim Jahresempfang des Katholischen Büros. Zu den Teilnehmern gehörten Landtagspräsident Andre Kuper, Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) sowie die Fraktionschefs Jochen Ott (SPD) und Henning Höne (FDP).

Mit Blick auf die in diesem Jahr anstehende Europawahl würdigte Hamers die europäische Einigung. Diese habe über Jahrzehnte für Frieden in West- und Mitteleuropa gesorgt. Zudem sei die westliche Integration der Bundesrepublik ein Garant ihres politischen und wirtschaftlichen Erfolges.

Hamers rief dazu auf, auf die gegenwärtigen Krisen besonnen und mit Optimismus zu reagieren. „Lassen Sie die Hoffnung nicht sinken.“ Ein negativer Blick und Schlechtrederei bereite den Boden, auf dem radikale Parteien gedeihen.

Dem Empfang vorausgegangen war ein Gottesdienst in der Düsseldorfer Maxkirche, dem der Übergangsleiter des Erzbistums Paderborn, Michael Bredeck, vorstand. Dabei dankte er den Landespolitikern für ihre Arbeit. In Gottes Logik gehe es darum, politische Verantwortung aus der Perspektive der Schwächeren zu übernehmen, so Bredeck.