NRW: Jeder Zehnte in einem Haushalt mit Zahlungsrückständen

In Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr jeder zehnte Einwohner in einem Haushalt gelebt, der regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen etwa für Strom oder Miete nicht fristgerecht nachkommen konnte. Wie die Statistiker der Landesbehörde IT.NRW am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, machte die Quote der Menschen in Haushalten mit sogenannten Zahlungsrückständen 10,2 Prozent aus. Diese Menschen waren nach eigenen Angaben in den vorangegangenen zwölf Monaten mindestens einmal in Zahlungsverzug bei Hypotheken- oder Mietzahlungen, Rechnungen von Versorgungsbetrieben oder bei Verbraucherkrediten geraten.

Die Tendenz ist im bevölkerungsreichsten Bundesland steigend. 2021 hatte der Anteil noch bei 6,6 und 2022 bei sieben Prozent gelegen. Die größte Rolle spielten den Angaben nach Zahlungsrückstände bei Versorgungsbetrieben. Im Jahr 2023 lebten 6,9 Prozent der Bevölkerung in Haushalten, die ihre Rechnungen für Strom, Heizkosten oder Wasser nicht immer fristgerecht begleichen konnten. 2021 waren es noch
4,4 Prozent, und 2022 waren es fünf Prozent gewesen.

Auch der Anteil der Menschen, die ihre Miete oder Hypothekenzahlungen nicht fristgerecht leisten konnten, ist demnach gestiegen. Waren im vergangenen Jahr 3,4 Prozent der Bevölkerung in NRW betroffen, lag im Jahr 2021 dieser Anteil noch bei 2,5 Prozent und 2022 bei 2,7 Prozent.

Auch Zahlungsrückstände bei Konsumenten- und Verbraucherkrediten sind den Statistikern zufolge gestiegen. 2023 waren insgesamt 4,4 Prozent in NRW betroffen. 2021 lebten noch zwei Prozent in Haushalten mit Zahlungsverzug bei solchen Krediten, 2022 waren es 2,5 Prozent.

Die NRW-Statistiker verweisen auf eine europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen, der „European Union Statistics on Income and Living Conditions“, EU-SILC. Die Befragung wurde bis zum Jahr 2019 als eigenständige Erhebung durchgeführt und ist seit 2020 als Unterstichprobe in den Mikrozensus integriert.