NRW fördert Krankenhausärzte beim Umstieg zum Hausarzt

Nordrhein-Westfalen fördert auch im kommenden Jahr Krankenhausärzte, die künftig als Hausärzte tätig sein wollen. Ab 2024 können interessierte Quereinsteiger für einen Zeitraum zwischen zwölf und 24 Monaten eine finanzielle Förderung von bis zu 7.500 Euro pro Monat erhalten, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Finanziert wird die Förderung je zur Hälfte von den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen. Das Land gibt nach eigenen Angaben weitere 500 Euro im Monat dazu, wenn die Maßnahme in einem Fördergebiet des Hausarztaktionsprogramms erfolgt.

Damit werde die zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen, den gesetzlichen Krankenkassen, den Ärztekammern und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW im Jahr 2018 getroffene Vereinbarung zum Quereinstieg in die hausärztliche Tätigkeit fortgeführt, erklärte das Ministerium. In der Vereinbarung, die ursprünglich zum Ende des Jahres ausgelaufen wäre, wurde festgelegt, dass der Quereinstieg von Krankenhausärztinnen und -ärzten aus Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung in eine Hausarzttätigkeit insbesondere finanziell attraktiver werden soll.

Bisher haben den Angaben nach im Rahmen der Initiative 400 Ärztinnen und Ärzte aus Krankenhäusern oder aus anderen Fachbereichen in den vergangenen fünf Jahren den Quereinstieg gewagt und ihre Facharztanerkennung in der Allgemeinmedizin erworben. Die Hälfte von ihnen wurde im Anschluss an die beendete Fördermaßnahme in Gemeinden mit weniger als 40.000 Einwohnern vertragsärztlich tätig.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verwies auf die Herausforderungen in der ambulanten Versorgung. Gerade für ländliche Regionen würden innovative Lösungen benötigt, um die Versorgung in Zukunft flächendeckend sicherzustellen. Die Vereinbarung zum Quereinstieg in die Allgemeinmedizin sei ein erfolgreicher Baustein, um auch in Zukunft eine erhebliche Zahl an Hausärzten gewinnen zu können.

Der Quereinstieg eröffnet eine Gelegenheit, eine weitere Facharztkompetenz in deutlich verkürzter Zeit zu erwerben. Zudem können über das Qualifizierungsjahr bisher stationär tätige Internisten den Praxisalltag kennenlernen, ohne finanzielle Verluste zu erleiden. Bei den rund 180 Ärztinnen und Ärzten, die über das Qualifizierungsjahr gefördert wurden, sind dem Ministerium zufolge 85 Prozent in die vertragsärztliche Versorgung eingestiegen.

Bisher haben Interessenten bis zu 9.000 Euro pro Monat erhalten. Ab 2024 wird diese Summe auf bis zu 7.500 Euro angepasst, um eine Angleichung an das Lohnniveau in einer Praxis herzustellen, wie das Ministerium erklärte.