In Nordrhein-Westfalen hat sich die Zahl der Anerkennungsverfahren von ausländischen Berufsabschlüssen deutlich erhöht. Wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Montag in Düsseldorf mitteilte, stiegen die Anträge auf Berufsanerkennung innerhalb eines Jahres von 2023 auf 2024 auf 17.901 Verfahren und damit um 20,5 Prozent. Gegenüber dem Jahr 2019 habe sich die Zahl der Verfahren sogar mehr als verdoppelt, hieß es. Im vergangenen Jahr bearbeiteten die zuständigen Stellen den Angaben nach insgesamt 21.567 Anträge, fünf Jahre zuvor waren es 10.467 gewesen.
Die meisten Anträge auf Anerkennung wurden nach Angaben der Statistiker im vergangenen Jahr von Personen gestellt, die ihre berufliche Qualifikation in der Türkei erworben hatten. Mit 3.285 Anerkennungsverfahren gab es mehr als siebenmal so viele Anträge aus der Türkei wie vor fünf Jahren. Dahinter folgten Antragsteller mit einer Berufsqualifikation aus Syrien mit 2.088 Anträgen auf Anerkennung. Ihre Zahl hat sich im Fünfjahresvergleich nahezu verdoppelt (2019: 1.218).
Mit jeweils über 1.400 Anerkennungsverfahren folgten Fachkräfte, die ihren Abschluss im Iran, in Tunesien und in der Ukraine erworben hatten. Im Fünfjahresvergleich ist die Zahl der Anerkennungsverfahren aus diesen Ausbildungsstaaten ebenfalls deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 gab es mehr als sechsmal so viele Anträge aus der Ukraine, fünfmal so viele aus Tunesien und viermal so viele aus dem Iran wie im Jahr 2019.
Die meisten Anträge (7.968) auf Anerkennung wurden von Pflegefachkräften gestellt. Auch in diesem Bereich kamen mit einem Anteil von 11,7 Prozent die meisten Antragsteller aus der Türkei. Zum Referenzberuf Pflegefachkraft zählen die Berufe Pflegefachfrau/-mann sowie die Vorgängerberufe Gesundheits- und Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger. Auf Platz zwei folgte der Referenzberuf Arzt mit 3.357 Anerkennungsverfahren. Davon wurde jede vierte Berufsqualifikation in Syrien erworben, wie die Statistiker erläuterten. Mit 1.404 Anerkennungsverfahren folgte auf Platz drei der Beruf Ingenieur. Mehr als jeder vierte Antrag für diesen Beruf wurde in der Ukraine erworben.