Die vom Land NRW gestarteten Maßnahmen zur Bekämpfung des Personalmangels in den Sozial-, Erziehungs-, Gesundheits- und Pflegeberufen zeigen nach Angaben der Landesregierung Wirkung. So werden etwa an den Berufskollegs steigende Anmeldezahlen verzeichnet, wie die Ministerien für Schule, Arbeit sowie Familien am Dienstag in Düsseldorf mitteilten. Demnach zählte der praxisintegrierte Ausbildungszweig zum „Staatlich anerkannten Erzieher“ oder zur „Staatlich anerkannten Erzieherin“ an den Fachschulen für Sozialpädagogik im Schuljahr 2024/25 in NRW 11.453 Studierende. Insgesamt werden im laufenden Schuljahr 23.459 angehende Erzieherinnen und Erzieher in den Fachschulen für Sozialpädagogik und im Beruflichen Gymnasium sowie 9.182 angehende Kinderpfleger ausgebildet.
Das Maßnahmenbündel umfasst den Ministerien zufolge eine höhere Bezahlung der Berufseinsteiger, eine bessere Anerkennung von Lebens- und Berufserfahrung, stärkere Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung sowie eine effizientere Verzahnung von Theorie und Praxis. Ziel sei es, mehr junge oder auch ältere Menschen für eine Ausbildung in diesen Berufsfeldern zu begeistern. „Die Ausbildung ist der wichtigste Baustein der Fachkräftesicherung von morgen, und nur mit gut ausgebildeten Fachkräften können wir die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern“, sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Im Rahmen des Maßnahmenpakets unterstützt das Land über das Kinderbildungsgesetz die Träger von Kitas mit Zuschüssen für Plätze für die praxisorientierte Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern sowie für Plätze für Berufspraktikanten, die die klassische schulische Ausbildung absolvieren. Überdies fördert das Land auch die praxisintegrierte Ausbildung zum Kinderpfleger oder zur Kinderpflegerin. Dafür sind im aktuellen Haushalt 3,15 Millionen Euro und eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 7,56 Millionen Euro eingeplant.
Durch die Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg zum Schuljahr 2024/2025 können Fachschulen zudem 40 Prozent der Unterrichtsstunden als digitalen Distanzunterricht durchführen. So lassen sich Weiterbildung und Care-Aufgaben besser vereinbaren, wie es hieß. Darüber hinaus arbeite das Kinder- und Jugendministerium mit dem Schulministerium und der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit daran, die Kooperation zwischen den Akteuren der Ausbildung zu verbessern. Bedarfe, Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sollen so noch zielgerichteter koordiniert werden.