NRW: 211.000 kleine Photovoltaik-Anlagen in 2023 in Betrieb genommen
Im vergangenen Jahr sind in NRW mehr als 211.000 kleine Photovoltaik-Anlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern neu in Betrieb genommen worden. Das sei ein Zuwachs bei der installierten Leistung von 29 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor, wie das Finanz- sowie das Wirtschaftsministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilten. Hintergrund dieser Entwicklung sei, dass sich die NRW-Landesregierung 2022 im Bundesrat erfolgreich für eine Reduzierung der Bürokratie bei kleinen PV-Anlagen eingesetzt habe, hieß es.
Das Mehr an Photovoltaik-Anlagen und der gleichzeitige Bürokratieabbau für Bürger sowie für die Finanzverwaltung sei ein Gewinn für alle Beteiligten, sagte Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich in NRW Tausende Betreiber kleiner Photovoltaikanlagen nicht mehr beim Finanzamt registrieren und keine zusätzlichen steuerlichen Erklärungen abgeben müssen. „Dieser Schritt hat nicht nur die Verwaltung vereinfacht, sondern auch den Ausbau erneuerbarer Energien gestärkt“, betonte der Minister.
Der Ausbau der Solarenergie boome in NRW, „und wir wollen noch besser werden“, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne).
„Dafür räumen wir Hemmnisse aus dem Weg und entrümpeln bürokratische Abläufe für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen“, erklärte Neubaur. Der Wegfall steuerlicher Pflichten bringe den Ausbau von Photovoltaik auf Dachflächen deutlich voran.
Seit 2022 profitieren die Betreiber von Anlagen auf Einfamilienhäusern sowie auf nicht zu Wohnzwecken dienenden Gebäuden mit einer Bruttoleistung bis zu maximal 30 Kilowatt von Steuerbefreiungen bei der Einkommensteuer. Bei Mehrfamilienhäusern und gemischt genutzten Häusern liegt die Grenze aktuell bei 15 Kilowatt pro Wohn- oder Gewerbeeinheit. Bis zum Jahressteuergesetz 2022 galt eine Vereinfachungsregel lediglich für Anlagen mit einer Leistung bis zu 10 Kilowatt.
Zudem gilt seit 2023 bei der Umsatzsteuer für die Lieferung oder Installation vieler Photovoltaikanlagen ein Nullsteuersatz. Dies wirkt sich vor allem bei der Anschaffung der Anlagen positiv aus: Insbesondere private Betreiber können ihre neue Anlage somit günstiger erwerben.